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© Handball-Förderverein des TSV 1899 Griedel e.V.

 

Die Griedeler Entenkönigin Karina Feldenz (rechts) mit Schwester (Mitte), Marc-Olaf Kaiser (2. Vorsitzender, kniend) und Jürgen Weiß (1. Vorsitzender des Handballfördervereins des TSV Griedel)

(jw) Quietschentchen sind beliebt bei alt und jung um sie in der Badewanne schwimmen zu lassen und dazu Liedchen wie Alle meine Entchen oder In meiner Badewanne bin ich Kapitän zu trällern. Viele Freunde des gepflegten hintersinnigen Humors werden bei Quietschentchen auch an Loriots legendären Sketch Herren im Bad denken, in dem sich Dr. Klöbner und Herr Müller-Lüdenscheid in einer Badewanne in einem Hotelzimmer über ein solches possierliches Badetierchen in die Haare geraten. Kindern und ihren Erziehungsberechtigten wird Ernie´s Quietschenten-Song aus der Sesamstraße ans Herz gewachsen sein. Kinofans werden sich vielleicht an den nicht ganz ernst gemeinten Horror-Schocker Kondom des Grauens erinnern, in dessen gruseligster Szene ein Quietschentchen in einer Badewanne zu einem erfolgreichen Angriff auf die Männlichkeit des US-Präsidenten benutzt wird, der damals aber noch nicht Donald Trump hieß. Ein aktuelles Remake des Films soll in Arbeit sein. Die größte Quietschentchen-Sammlung weltweit ist die von Ms. Charlotte Lee aus Washington in den USA, die es mit ihren 5236 Exemplaren zu einem Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde gebracht hat. Die größte Quietschente aller Zeiten mit einer stolzen Höhe von 32 Metern wurde von dem Niederländer Florentijn Hofmann in einer Kunstaktion in verschiedenen Hafenstädten zur Schau gestellt. Die Idee, Quietschentchen auch in Gewässern um die Wette schwimmen zu lassen, wurde im kanadischen Ottawa geboren, wo 1987 das erste zumindest urkundlich überlieferte Entenrennen weltweit stattfand. Seitdem entwickelten sich auch in Deutschland Entenrennen zu einem Riesenspaß für alle Altersgruppen und zu einem immer populäreren Mittel für das sog. Fundraising, also dafür, gemeinnützigen Vereinen zu Einkünften zu verhelfen, die sie zur Erfüllung ihrer am Gemeinwohl orientierten Ziele dringend benötigen. Für rein kommerzielle Zwecke lassen sich Entenrennen dagegen kaum nutzen, denn ohne den ehrenamtlichen Einsatz vieler Freiwilliger, den Wirtschaftsunternehmen kaum leisten können, würde bei Entenrennen nichts laufen. Eine Kulturgeschichte des Quietschentchens zu verfassen wäre gewiss ein lohnendes Unterfangen, zu dem sich der Schreiber dieses Berichts gegen eine angemessene Aufwandsentschädigung und Bezuschussung durch den TSV Griedel auch gerne bereit erklärt. Aber sicherlich wird dieses Vorhaben wieder an der Knauserigkeit gewisser Entscheidungsträger des TSV Griedel scheitern.

In Griedel hat man die Zeichen der Zeit schon früh erkannt (so sind sie, die Griedeler) und bereits 2006 das erste von mittlerweile sage und schreibe 13 Entenrennen abgehalten. Auf eine so lange und ununterbrochene Tradition können nur wenige deutsche Gemeinden zurückblicken. Griedel erfüllt aber auch geradezu ideal alle Bedingungen für ein gelungenes und vergnügliches Entenrennen.  Nach Art der Griedeler plätschert dort die Wetter gemächlich und ohne tückische Untertiefen vor sich hin, die weitgehend naturbelassenen Ufer laden zum Verweilen, Spazierengehen oder Grillen ein und sind der Lebensraum für viele Arten, darunter auch den aus der Werbung einer oberhessischen Brauerei bekannten Eisvogel. Eine durchaus sehr malerische steinerne Brücke aus dem 16. Jahrhundert überspannt dort die Wetter und ihr verdankt Griedel seinen Spitznamen „das mittelhessische Venedig“. Sie ist auch der Startpunkt für das alljährliche Entenrennen. Am 12. August war es wieder so weit. Im Vorfeld des diesjährigen Entenrennens waren über 1000 Entenaktien verkauft worden, die jedem Aktionär eine reelle Gewinnchance eröffneten. Die sommerlichen Temperaturen trugen das Ihrige dazu bei, um wieder gefühlte 2000 Besucher von nah und fern zu den Gestaden der Wetter zu locken. Für das leibliche Wohl der Gäste sorgten der Handballförderverein des TSV Griedel und sein kleiner Bruder, der FUN FOR YOUNGSTERS e.V. mit leckeren Grillwürsten, selbstgebackenen Kuchen, Eis und Frischgezapftem. Wieder führte Marc-Olaf Kaiser als Conférencier in der ihm eigenen Art lässig und charmant plaudernd durch das Programm. (Dieser Satz steht übrigens seit Anbeginn in jedem Entenrennen-Bericht, aber er stimmt immer wieder und so braucht sich der Verfasser dieser Impressionen auch nicht jedes Jahr eine neue Formulierung einfallen zu lassen.) Bei dem Rennen der Kitas und Grundschulen mit ihren liebevoll und mit viel Phantasie und Kunstfertigkeit ausstaffierten Riese-Enten hatte am Ende die Degerfeldschule bei den Schulen den Schnabel vorn, die Kids konnten sich über  einen Besuch im Hessischen Landtag  freuen. Bei den Kindergärten siegte die Bienengruppe des Kindergartens Wiesengrund und besichtigt die Firma Eis-Görlach. Auch alle anderen beteiligten Kitas und Klassen wurden zum Lohn für ihre Mühen und ihre Kreativität mit einem Gutschein für ein vergnügliches, aber auch lehrreiches Event und einem prall gefüllten Sack mit Süßigkeiten bedacht. Wieder nahmen sich Landtagspräsident Norbert Kartmann und Bürgermeister Michael Merle die Zeit, um als Schirmherren der Veranstaltung die Besucher mit sympathischen Worten zu begrüßen und die Hauptrennen zu eröffnen. Nach einem packenden Herzschlag-Finale zur neuen Griedeler Entenkönigin gekürt wurde Karina Feldenz aus Butzbach, die eine Kreuzfahrt für zwei Personen gewonnen hat, die von dem Handballförderverein und AS Touristik gesponsert wurde. Der zweite Platz – ein Besuch in der VIP-Lounge von Borussia Dortmund, ging an Michel Stolte aus Münzenberg, den dritten Platz belegte Finja Christiansen, die für ein Wochenende einen Porsche von Fleetpool gewonnen hat. Aber auch das arme Entlein, das sich im Finalrennen als letztes über die Zielgerade quälte, wurde nicht vergessen oder verhöhnt, sondern zum Lohn für seine Strapazen mit einem Tablet bedacht. Und da sage niemand, beim TSV Griedel hätte man keine soziale Ader! Der Verfasser dieser Zeilen ging wieder einmal leer aus, aber in seinen knapp bemessenen Mußestunden, die ihm der TSV Griedel lässt, erfreut er sich immer gerne an dem Bob der Baumeister-Bagger, den er vor langen Jahren einmal gewann. Hauptsponsoren der Veranstaltung waren wieder die Kaiser & Rausch Filialdirektion der Zurich Versicherung und das Bauzentrum Gerhardt aus Butzbach. Der tief empfundene Dank des Handballfördervereins des TSV Griedel und von FUN FOR YOUNGSTERS e.V. gilt natürlich aber auch allen anderen Sponsoren, ohne deren Großzügigkeit noch kein einziges Entenrennen hätte stattfinden können. Folgende Sponsoren haben das 13. Griedeler Entenrennen unterstützt: 

Gaststätte “Zur Friedenslinde“, Metzgerei Kopf, Tanzkurs von Timo Müller, Optik Exeler, Metzgerei Michel-Weitzel, MC Metallhandel, Restaurant El Sol aus Bad Nauheim, Eisenbahnfreunde Wetterau, Beauty&Nail by Maria, Restaurant La Piazza, Restaurant Rossbrunnen, Restaurant Il Conte, Berstädter Hof, Restaurant Little Italy, Pizza und Bier in Ober-Mörlen, Block Haus, Eis-Dolomiti in Bad Nauheim, Imbiss Hofmann, Opti Wohnwelt, Licher Brauerei und die privaten Geld- und Sachspender Walter Leister, Inge Kopf, Willi Görlach und Tobias Weyrauch. Und wenn jetzt der eine oder andere Sponsor in dieser Aufzählung unerwähnt geblieben sein sollte, liegt dies allein an der Schusseligkeit des Berichterstatters, es mindert aber nicht im Geringsten unsere Dankesschuld. Ein ganz dickes Dankeschön gebührt auch wieder den vielen ehrenamtlichen Helfern für ihr Engagement und die geopferte Zeit. Ihr habt es für einen guten Zweck getan, denn der Reinerlös des Entenrennens kommt auch in diesem Jahr wieder in voller Höhe der Jugendarbeit des TSV Griedel zugute.

 

             Der Start ist geglückt

 

 

Großer Andrang herrschte beim Entenrennen der Kindergärten und Schulen